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English Version below

Seit einigen Wochen wird Faustball auch in Belgien gespielt. Zu diesen neuen Faustballern gehört der 24-jährige Bert Stoelen aus Zandhoven bei Antwerpen. Bert hat Fußball und Tennis gespielt, seine beiden Schwestern sind Volleyballspielerin. In den letzten Jahren musste er aufgrund seiner beruflichen Laufbahn seinen Sport aufgeben und war nun auf der Suche nach etwas Neuem…

IFA: Du bist einer der ersten belgischen Faustballer. Wie hast du von dieser Sportart gehört?

Bert: Zum ersten Mal vom Faustball gehört habe ich auf einer Reise durch Australien. Hier habe ich eine Schweizerin (Renée Saethre, TSV Jona) kennen gelernt, die mir berichtete, dass sie eine kostenlose Unterkunft bei bekannten Faustballern habe. Das machte mich neugierig und sie erklärte mir, was Faustball ist und auch welch tolle Gemeinschaft dieser Sport habe. Ich war von diesem Sport sofort begeistert. Es hörte sich nach einem interessanten und unterhaltsamen Spiel an, dass sowohl im Winter als auch im Sommer gespielt werden kann.

Was hast du dann nach deiner Rückkehr in Belgien unternommen? Wie schwer war es, weitere Personen von der Sportart zu begeistern?

Ich habe überprüft, ob es in Belgien schon eine Faustballmannschaft gibt. Es stellte sich heraus, dass dies noch nicht der Fall war, somit beschloss ich, mich mit einigen Freunden zusammenzutun. Das ursprüngliche Ziel war es, einen neuen Sport zu finden, den wir an den Wochenenden spielen können. Die meisten von uns verlassen gerade die Uni und wir haben ein wiederkehrendes Ereignis gebraucht, um uns alle wiederzusehen. Somit war es nicht wirklich schwer, Teammitglieder zum Faustball spielen zu finden.

Also hattest du dann ja schnell einige Spieler zusammen. Welche Aufgaben gab es für dich danach noch zu erledigen?

Es hat sich innerhalb einer Woche schnell etwas getan! Da wir keinerlei Ausrüstung haben, habe ich eine E-Mail an die International Fistball Association geschrieben, um Informationen über Ausrüstung und administrative Dinge zu bekommen. In derselben Woche habe ich die Bezirksregierung angeschrieben, um nach einem Spielfeld und der Gründung eines Vereins zu fragen. Daraus ergaben sich gleich zwei Dinge:

1. Es gab einige Leute die begeistert waren, ich hörte von Fußballern und Volleyballern, dass sie auch beitreten wollten. Auch das Sportministerium war begeistert.

2. Alwin Oberkersch von der IFA gab uns eine Menge Informationen. Er kontaktierte jeden Verein in Nordrhein-Westfalen und bat um ihre Mithilfe. Dazu lieferte er viele Informationen und Tipps für den Anfang. Er brachte auch den Ball ins Rollen, einen Verband zu gründen, der in Zukunft allen Vereinen vorstehen kann. Außerdem bat er uns, die IFA in ihren Bemühungen vom IOC anerkannt zu werden, zu unterstützen. Ich glaube ich muss nicht sagen, dass diese Woche ziemlich anstrengend war, aber meine Freunde waren nun noch begeisterter von diesem Projekt.

Waren die Bemühungen von Alwin erfolgreich und wie können wir uns einen Trainingstag bei den Belgischen Faustballern vorstellen?

Von unserer Stadt haben wir uns ein Feld organisiert, auf dem wir Sonntagabends trainieren. Aktuell sind die Trainingseinheiten sehr einfach: Wir lernen die Grundlagen und um ehrlich zu sein, die Arme tuen jedes Mal weh 🙂

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Am letzten Wochenende hatten wir eine Einladung vom TuS Oberbruch, um ein Spiel zu sehen und selber zu trainieren. Das war ein voller Erfolg! Wir wurden sehr herzlich empfangen, haben ein tolles Spiel gesehen, konnten an unserer Spielpraxis arbeiten, einige Testspiele bestreiten und haben die Atmosphäre sehr genossen. Danach haben wir vom Verein einige Geräte bekommen. Dafür bedanken wir uns beim TuS Oberbruch, insbesondere bei Jochen Janssen und Guido Wennmacher. Wir haben bereits ein zweites Treffen im Juni abgemacht und auch ein weiteres Team hat uns herzlich eingeladen.

Beeindruckend wie schnell dieses Treffen stattfand. Habt ihr nun euren eigenen Verein gegründet? Plant ihr auch die Gründung eines Faustballverbandes?

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Es gibt diesen aktuellen Stand: Es gibt den Verein Vrolijke Vuistbal Vrienden (VVV), der jetzt ca. zwölf Mitglieder und eine Vielzahl von Fans hat. Ein weiterer Sportfreund aus Wuustwezel (nördlich von Antwerpen) plant, einen zweiten Verein zu gründen. Als nächstes wäre da die Belgian Fistball Association (BFA), die aus einem Team von fünf Personen besteht. Die BFA hat eine eigene Facebookseite und jetzt schon fast 400 Freunde. Dies ist besonders der IFA und Alwin zu verdanken, die die Faustballgemeinschaft auf uns aufmerksam gemacht haben. Aktuell arbeiten wir an einer Website für den VVV und die BFA. Wir hoffen, dass eine erste Version innerhalb der nächsten drei Wochen veröffentlicht wird. Dazu wollen wir die Faustballseite auf Wikipedia in Niederländisch übersetzen, um die maximiale Aufmerksamkeit für den Sport zu bekommen. Danach werden wir lokale und (hoffentlich) nationale Medien kontaktieren, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erlangen.

Gibt es weitere Pläne? Werden wir euch bald auf internationalen Wettbewerben sehen?

Zuerst wollen wir unseren Verein und Verband professionalisieren, z.B. offizielle Trikots besorgen. Danach planen wir unser erstes Turnier im Sommer. Ich glaube, das können wir dann als unsere erste belgische Meisterschaft sehen, aber vorallem wollen wir eine Menge Leute zusammenbringen und hoffentlich viel mehr Belgier für den Sport begeistern. Danach hoffen wir ab 2017 einen regelmäßigen Wettbewerb einzurichten und eine Nationalmannschaft zu bilden. Hoffentlich können wir 2017 oder 2018 ein internationales Team stellen. Auf lange Sicht verfolgen wir einen ähnlichen Weg wie der Faustballverband in Australien. Sie leisten eine wirklich gute Arbeit. Das wichtigste ist aber, dass wir und alle anderen Spaß dabei haben.

Wir werden jeden aus der Faustballgemeinschaft herzlich bei uns in Belgien begrüßen. Unsere Türen stehen für euch immer offen.

Ich bin mir sicher, dass einige Faustballer dieser Einladung folgen werden. Wir wünschen euch alles Gute und freuen uns schon jetzt auf euren ersten internationalen Einsatz.

Interview: Sönke Spille, Germany


English Version

Bert

Since a several weeks fistball is played in Belgium. On of the new fistball player is Bert Stoelen (24 years) from Zandhoven, Antwerp. Bert used to play football and tennis, while his sister plays volleyball quite extensively. Hence, he is capable at playing volleyball as well. But in the last years he have given up on sports due to his academic career. Therefore, he was looking for something else…

IFA: You are one of the first Belgian fistball players. How and when did you hear about the sport of fistball?

Bert: I first heard about fistball when I was travelling in Australia. There I met a Swiss girl (Renée Saethre from TSV Jona) that was travelling as well. She told me that she had free accomodation because she was staying with some fellow fistball players. That made me curious, upon which she explained what fistball was and what a great community it is, where everyone opens up their homes for fellow fistball players. I immediately got excited about the sport: it seemed an interesting and fun game, that could be played both indoors (winter) and outdoors (summer).

What did you do after your return to Belgium? How hard it was to inspire other people for this sport?

After I heard about fistball, I checked to see if there already was a Belgian team. It turned out that there wasn’t, so I decided to start one myself with a couple of friends. The initial goal was just to find a new fun sport to play during the weekends (most of us just left university, so we needed a recurring event where we could meet each other as well). So it wasn’t very difficult to find my ‚team members‘, which were just my friends.

So a lot of excited players where found quickly. What further tasks there for you to do?

However events rapidly changed over the course of one week! Since we didn’t have any equipment yet, I thought to start out with an e-mail to the IFA to inquire about such things: information, equipment, administrative tips etc. In the same week I contacted my local government to ask for a field to play on and some general information about starting a club. This led to two things:

1. People in my town got very excited, I heard from football and volleyball players that they wanted to join as well. Off course the sport department was enthusiastic also.

2. The IFA, by person of Alwin Oberkersch, was really into it as well and started giving me a lot of information. He went all the way for us: he contacted every team in the region Nordrthein-Westfalen to ask if they could help us, gave me a lot of information and some tips on how to start. He immediately got the ball rolling by proposing that I start a Federation as well, where all (future) clubs could be represented by. Furthermore, we were asked to help getting fistball recognized as an Olympic Sport by submitting our support document. Needless to say, things were quite hectic that week, but it made my friends even more enthusiastic about the project.

Were these efforts succesfull and how can wie imagine a training day with Belgian fistballers?

From our town, we procured a field on which we are training Sunday evenings. For now, these trainings are pretty simple: we are just learning the basics and to be honest, our arms still hurt a lot every time we play 🙂

Then last weekend, we got an invitation by TuS Oberbruch to come watch a game and receive some training. That was a huge succes! We were received with a very warm welcome! We got to see a great game, got some much needed practice, played some friendly games and enjoyed the atmosphere. Afterwards, the club gave us some equipment, for which we are very grateful and we wish to express our earnest thanks, to TuS Oberbruch in general and Jochen Janssen and Guido Wennmacher especially. Already, we planned a second meet in June. One other team contacted us, where we are welcome to join them in a few weeks.

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Impressive how quickly the meeting take place. You founded your own fistball club? Are you planning to set up a Belgian federation?

The status of all this is as follows: we have a club called the Vrolijke Vuistbal Vrienden (VVV), which is Dutch for happy fistball friends. That club has some 12 members now, though a lot more fans. Someone else from Wuustwezel (North of Antwerp) is also planning on starting a second club. Next, we have the Belgian Fistball Association (BFA), which is a team of 5 persons. The BFA has its own facebook page and now has almost 400 likes! This is mainly thanks to the IFA and Alwin especially, who got us the attention from the fistball community. We are currently working on websites for both the VVV and BFA and hope to launch a first version within 3 weeks. We also want to translate the fistball Wikipedia page in Dutch to get maximum attention for the sport. Afterwards, we will contact local and (hopefully) national media to attract even more attention.

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Are there more targets? Will we see you in international competitions in a few years?

At first we want to „professionalize“ our club and Federation, by securing funds and insurance for instance, or making official jerseys. Next, we are planning to have our first tournament in the Summer. I guess this could be seen as our first Belgian Championship, but mainly we want to bring a lot of people together and hopefully get a lot more Belgians excited about the sport. After this we hope to set up a regular competition in 2017 and form a National Team. Hopefully, we can participate in an international team in 2017 or 2018. In the long term, we will probably follow a similar trajectory as the Fistball Federation of Australia, who are doing a really good job. But of course, the main focus is to have fun doing it and letting everyone else have fun as well.

Finally, I would like to welcome anyone from the fistball community when they are visiting Belgium. Our doors will always be open to you!

I´m sure there will be fistball players who follow your invitation. We wish you all the best and looking forward to your first international appearance.

Interview: Sönke Spille, Germany