20160802_Helmut_Stritzinger1

Helmut Stritzinger aus Münzbach (Österreich) war zu Gast bei den Neulingen aus Südafrika. Er berichtet von seinen Erfahrungen mit der weltweiten Faustballfamilie und deren Zusammenhalt.

Es wird immer wieder behauptet, dass wir Faustballer eine weltweite Familie wären. Überzeugen konnte ich mich davon unter anderem bei einem Turnier in Porto Allegre 2002 und im Jahr 2009 konnte ich bei einigen Trainings in Blumenau und Rosario den südamerikanischen Faustballzauber genießen. Zwischendurch haben wir immer wieder bei meinem Verein Union Münzbach Faustball-Gäste aus aller Welt zu Besuch gehabt.

Mein Job hat mich nun letztes Jahr nach Kapstadt geführt und da hatte Facebook mal wirklichen Mehrwert. Über das soziale Netzwerk habe ich eine kurze Nachricht an den Boss vom Südafrikanischen Faustballverband Leif Petersen geschickt, ob ich mal als Faustball-Expatriat mittrainieren könnte. Glücklicherweise wurde genau an meinem freien Wochenende das Fistivus IV organisiert – so quasi eine Stadtmeisterschaft von Kapstadt, bei der 6 verschiedene Teams gegeneinander angetreten sind. Es ging um eine heiß begehrte Trophy und um selbstgebrautes Bier.

Am meisten hat mich Leifs Grundgedanke begeistert. Er wollte gemeinsam mit seinem Bruder seine Nation bei einer Weltmeisterschaft vertreten und ist nach langer Internetrecherche auf Faustball aufmerksam geworden. Sein Bruder ist noch immer Australier und so kam es bei der WM in Argentinien zu einem Bruderduell. Bewundernswert war, was diese Idee in Kapstadt bewirkt hat. Rund ums Turnier halfen sämtliche Freunde und Familienmitglieder bei der Organisation mit. Der größte Sponsor hat ein eigenes Faustball-Bier aus seinem VW Bus verkauft und sponsert die Einnahmen an den Faustball-Verband – Dynamik pur! Der Spaß beim Fistivus stand eindeutig im Vordergrund – die Regeln wurden – so weit bekannt – eingehalten, die Felder, Linien, Leinen und Gestänge – wären in Europa wohl nicht ganz ligatauglich, aber fürs Fistivus IV hat es gereicht.

Der Tag mit den südafrikanischen Faustballern war sicher der lustigste auf meiner Reise – ich hatte das Gefühl, ein Teil ihres Teams zu sein, was wieder ein Beweis für die weltweite Faustball Familie ist.

Meine taktischen Tipps und Tricks haben leider in Bezug auf die Platzierung bei der WM nichts genutzt – aber ich bin mir sicher, dass wir die Südafrikaner bei der nächsten WM wiedersehen. Ich freue mich darauf und auch darüber, dass der Männer World Cup in Kapstadt ausgetragen wird. Ein Beweis für das Engagement und die Leidenschaft von Leif und seiner Crew.

FIST ON – See you soon!

20160802_Helmut_Stritzinger3