Die U18-Weltmeisterschaften der Männer und Frauen werden nach dem Rückzug der Schweiz und weiteren Unsicherheiten sowie finanziellen Unwägbarkeiten für den Veranstalter entfallen. Das hat der Internationale Faustballverband IFA in Abstimmung mit dem Organisationskomitee in Neuseeland heute bekanntgegeben. „Am meisten tun mir die Sportler leid“, sagt IFA-Präsident Jörn Verleger.

Jeweils sieben Teams haben sich fristgerecht für die U18-Weltmeisterschaften angemeldet (alphabetische Reihenfolge): Australien, Österreich, Deutschland, Indien, Neuseeland, Samoa, Schweiz.

Brasilien und Chile erklärten schriftlich, dass sie aus finanziellen Gründen keine Teams zu dieser Weltmeisterschaft senden können. Argentinien versuchte, finanzielle Unterstützung von verschiedenen Seiten zu erhalten, registrierte sich am Ende aber nicht für die WM.

Nach der Veröffentlichung der teilnehmenden Nationen zog die Schweiz ihre Anmeldungen zurück. Auch andere Verbände diskutierten die sportliche Sinnhaftigkeit der Veranstaltung. Den Ausschlag gab schließlich, dass aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl die Gesamtfinanzierung zusammenbrach, da zusätzliche Ungewissheit über die Teilnahme Samoas aufkam.

„Wir haben Verständnis für die vorgebrachten Gründe unserer Mitgliedsverbände und des Ausrichters Neuseeland. Die Absage der U18-Weltmeisterschaften bringt nur Verlierer: Verbände, Athleten, Trainer und unser Sport im Allgemeinen. Die Nachwuchsspieler sind unsere Zukunft, deshalb bin ich sehr traurig für alle, die ‚ihre‘ Weltmeisterschaft und wahrscheinlich eine einmalige Erfahrung verlieren“, sagt IFA-Präsident Jörn Verleger.

„Ich möchte dem neuseeländischen Faustballverband und insbesondere Vikki Buston und Blase Dowall danken für ihren Einsatz im Hintergrund die Veranstaltung bis zum Schluss zu retten und ein großartiges Faustballevent zu organisieren.“

Eine Verlegung der Weltmeisterschaft nach Argentinien oder in ein anderes Land zum gleichen Termin war keine Option.

Christoph Oberlehner, Generalsekretär der IFA, sagt: „Aus unserer Sicht ist es dem neuseeländischen Verband und den ozeanischen Mitgliedern gegenüber nicht fair, die Veranstaltung nach Argentinien oder einen anderen Ersatzort zu verlegen, da der IFA-Kongress 2019 – das höchste IFA-Gremium mit allen Mitgliedsverbänden – die Veranstaltung einstimmig an den neuseeländischen Verband (NZFA) vergeben hat.

„Wir arbeiten nun gemeinsam mit dem Europäischen Faustballverband an einer Lösung, um im Sommer 2023 einen U18-Wettbewerb für die Jugendspieler in Europa anzubieten. Die nächste U18-Weltmeisterschaft wird 2024 oder Anfang 2025 stattfinden, und wir haben drei potenzielle Gastgeber. Das Bewerbungsverfahren wird bald abgeschlossen sein“, so Oberlehner weiter.

„Die U18 Männer und Frauen Weltmeisterschaften in Neuseeland sollten ein ganz besonderes Event für die jugendlichen Athleten werden. Uns ist durchaus bewusst, dass Veranstaltungen wie eine Jugend-WM sowohl den Ausrichter als auch die teilnehmenden Nationen vor große finanzielle und organisatorische Herausforderungen stellen – unabhängig davon, wo die Weltmeisterschaften stattfinden. Diese Events sind jedoch fester Bestandteil des IFA-Kalenders – und sollen es auch zukünftig bleiben.“, so der Vorsitzende der IFA Jugendkommission Uwe Schneider.