Bei den World Tour Finals der Frauen und Männer gewannen der TV Jahn Schneverdingen (Deutschland) und SG Novo Hamburgo (Brasilien) den Titel. Die besten Vereinsmannschaften der Welt traten vom 19. bis 22. Oktober im brasilianischen Curitiba an.

TV Jahn Schneverdingen und SG Novo Hamburgo heißen die Sieger der World Tour Finals 2023. In Curitiba (Brasilien) setzten sich die Frauen aus Schneverdingen im Finale gegen Gastgeber Duque de Caxias mit 4:1 durch. SG Novo Hamburgo bezwang in der Neuauflage des Vorjahresendspiels der Männer den Titelverteidiger TSV Pfungstadt. Mit Union Nussbach (Frauen) und Union Tigers Vöcklabruck (Männer) vervollständigten jeweils österreichische Teams das Podest. An der Klub-Weltmeisterschaft nahmen in den beiden Wettbewerben jeweils acht Mannschaften teil.

SG Novo Hamburgo bezwingt Titelverteidiger Pfungstadt

Dieses eindeutige Endspiel sorgte bei so manchem für ungläubiges Staunen. Auch wenn der TSV Pfungstadt, Sieger der vergangenen beiden Austragungen 2019 und 2022, den ersten Satz gewann – im Anschluss übernahm SG Novo Hamburgo das Kommando. Mit einer sicheren Defensive zwang man Pfungstadt immer wieder zu Fehlern und feierte so drei deutliche Satzgewinne zur Führung. In Satz fünf gelang es dem deutschen Team, noch einen Satz zu gewinnen, doch kurz darauf feierte Novo Hamburgo mit 4:2 (6:11, 11:3, 11:6, 11:2, 10:12, 11:8) seinen ersten World Tour-Sieg seit der Premiere 2018 in Vaihingen/Enz (Deutschland).

Bronze ging an Union Tigers Vöcklabruck. Wie schon im Vorjahr gelang es den Österreichern, sich von ihrer Halbfinalniederlage am Vortag zu erholen. Gegen Gastgeber Duque de Caxias zeigte das Team eine konzentrierte Leistung und feierten so einen deutlichen 3:0 (11:5, 11:6, 11:8)-Sieg.

Platz fünf sicherte sich DSG UKJ Froschberg. Im österreichischen Duell mit UFG Grieskirchen/Pötting lieferte sich die Mannschaft bei ihrer zweiten Teilnahme am World Tour Finale einen packenden Schlagabtausch, lagen im Entscheidungssatz bereits deutlich in Führung. Grieskirchen kämpfte sich noch einmal heran – doch am Ende machte Froschberg den Sieg (9:11, 11:3, 11:5, 9:11, 11:5) perfekt und bestätigte damit den fünften Platz aus dem Vorjahr. Rang sieben ging an Clube Mercês. Im rein brasilianischen Duell setzte sich das Team aus Curitiba mit 3:0 (11:5, 11:9, 11:7) gegen SOGIPA Cargo Way durch und wiederholte damit den Erfolg aus der Vorrunde einen Tag zuvor.

TV Jahn Schneverdingen feiert ersten Sieg beim World Tour Finale

Der neue Sieger des World Tour Finales der Frauen ist der TV Jahn Schneverdingen. Das Team aus Deutschland sicherte sich in einem spannenden Endspiel gegen Gastgeber Duque de Caxias (Brasilien) mit 4:1 den Titel (11:7, 11:9, 9:11, 13:11, 11:6). Vor stimmungsvoller Kulisse lieferten sich beide Teams dabei ein Duell auf Augenhöhe mit starken Ballwechseln. Duque ließ sich auch von einem 0:2-Rückstand nicht beeindrucken, verkürzte nicht nur, sondern hatte sogar die Chance auf den 2:2-Ausgleich. Doch in der entscheidenden Phase behielt Schneverdingen die Oberhand und feierte so den Triumph als beste Vereinsmannschaft der Welt – zum ersten Mal seit 2002. Duque setzte derweil die erfolgreiche Serie beim World Tour Finale fort: Auch bei der vierten Austragung gewann das Team aus Curitiba eine Medaille.

Über die Bronzemedaille hatte zuvor Union Nussbach gejubelt. Im Spiel um Platz drei setzten sich die Österreicherinnen in einem spannenden Duell gegen den TSV Dennach mit 3:2 (9:11, 11:8, 6:11, 11:5, 11:5) durch. Nach Platz vier im Vorjahr wird das Team damit die Rückreise nach Europa mit einer Medaille antreten. Der TSV Dennach bleibt mit Platz vier, wie schon im Vorjahr, ohne Edelmetall.

Dahinter platziert sich Vorjahressieger SOGIPA Cargo Way. Nach dem dritten Platz in der Vorrunde gewannen die Brasilianerinnen zum Abschluss des Wettbewerbs ihr Spiel gegen ASKÖ Seekirchen (Österreich). Beim Wiedersehen Sabine Süffert, die ihre Karriere in Porto Alegre begann und nun in Österreich spielt, setzte sich SOGIPA glatt in drei Sätzen durch (11:6, 11:3, 11:9). Spannung bot dagegen die Begegnung um den siebten Platz. Hier gingen die beiden brasilianischen Teams Clube Mercês und SG Novo Hamburgo über die volle Distanz. Im Entscheidungssatz behauptete sich Mercês – ein kleiner Erfolg bei der ersten Teilnahme überhaupt (12:10, 8:11, 12:10, 8:11, 14:12).

World Tour Finals 2024 finden in Europa statt

Zum zweiten Mal in Folge fanden die World Tour Finals im brasilianischen Curitiba statt. In Zusammenarbeit mit den drei weiteren teilnehmenden Teams aus Brasilien organisierte Clube de Caxias eine eindrucksvolle Veranstaltung. „Das war eine überzeugende vierte Auflage des World Tour Finale in Curitiba“, sagte Jörn Verleger, Präsident der International Fistball Association: „Was 2019 mit einer kurzen Vorlaufzeit begann, in der Pandemie aussetzen musste und im vergangenen Jahr in Brasilien ein überzeugendes Comeback gefeierte, hat sich zu einem tollen Event entwickelt. Mein besonderer Dank gilt den Gastgebern, die hervorragende Arbeit geleistet haben.“

Nach zwei Austragungen in Brasilien werden die World Tour Finals 2024 nach Europa zurückkehren. Geplant ist die Veranstaltung vom 18. bis 22. Juli. Der Austragungsort wird in Kürze bekanntgegeben.